Sany bha, tala. Feydha Valamandirel. Sage mir, gute Frau, ist hier vor kurzem eine feytala, ähm, Halbelfe namens Dramina Quarzen durchgereist? Du würdest sie vermutlich als „Magierin“ bezeichnen… Warum ich sie suche? Ich befürchte, ich gab ihr Wissen, das sie in Gefahr bringen könnte…
Du möchtest wissen, was es war und wie es dazu kam? Eine sehr neugierige Frau bist Du. Ich werde es dir erzählen, aber dafür wirst Du auch etwas tun müssen. Dein Hund sieht hungrig aus und es ist ihm im Winter kalt in seiner Hütte vor dem Stall. Gib’ ihm etwas mehr zu essen und lasse ihn in kalten Nächten im Inneren deines Hauses schlafen und ich erzähle dir meine Geschichte….
I. nurda
Vor nahezu vierzig Sommern trat ich in das Sein. Meine Sippe ist die Funkenschwinge-Sippe in den sala mandra und mein Leben war von Beginn an voller Harmonie und Licht. Meine Mutter hieß Ayarminda, mein Vater Tequalirion und sie lehrten mich, zusammen mit der Sippe im salasandra die Jagd und das Leben im Einklang mit den Wäldern, so wie die feya es seit Urzeiten tun.
II. mandra
Ich hatte zwölf Sommer erlebt als man erkannte, dass meine Begabungen in Richtung des mandra lagen und es war schon immer bei meinem Volke so, dass jeder die Aufgabe übernimmt, für die er Talent besitzt, weshalb ich zum uyda’a’mandra, oder wie ihr Rosenohren es nennt, „Zauberweber“, ausgebildet wurde. Mein Lehrer war der selbst für einen fey uralte und weise Ysimandrion. Er hatte viel gesehen und war in seiner jüngeren Zeit viel in den Ländern der Menschen unterwegs gewesen. Er unterrichtete mich in der Sprache der drazâ – ihr nennt dieses Volk „Drachen“ – da er wusste, dass ein solcher in der Nähe unserer Sippe lebte. Dieser hatte sich zwar seit über 300 Sommern nicht mehr gezeigt, aber Ysimandrion hielt es für wichtig, dass wenn er verging, jemand mit dem drazâ Kalmorzash reden könne.
Nach weiteren zwanzig Sommern, in denen er mir alles zeigte, was er wusste, sprach Ysimandrion „E kahrjanda a’dao fey sal’dhanra.“ und kehrte in das Licht zurück, aus dem er einst trat. Ich verbrachte viele weitere Jahre bei meiner Sippe und bildete selbst einen jungen fey aus, zu einem uyda’a’mandra zu werden, doch mein nha sollte nicht darin bestehen, bei meiner Sippe zu verweilen.
III. feytala Dramina Quarzen
Schon oft brachte meine Neugier mich an Orte, die meine Sippe nicht kannte, doch ein Treffen mit Gemándrin, einem uyda’a’mandra der Regenläufer-Sippe, machte mich neugierig. Er erzählte mir, dass jedes Jahr junge tala’a von ihren Lehren in die südlichen sala mandra geführt wurden, um dort mehr von den Wäldern und dem Wesen der fey zu erlernen. Ein alter Pakt Regenläufer-Sippe mit diesen tala’a hieß sie, sich jeden Frühling an einem bestimmten Ort zu treffen und voneinander zu lernen. Ich war neugierig und begleitete Gemándrin zu diesem Treffen.
Mein Interesse wurde von einer jungen feytala namens Dramina Quarzen erregt, vielleicht war sie zu dieser Zeit gerade einmal fünfzehn Sommer alt, denn sie interessierte sich für die Drachen. Sie war freundlich und aufgeschlossen und mir sehr sympathisch. Ich nannte sie oftmals sha’bianda, denn ihr Haar war leuchtend hell wie das Licht der Sonne an einem Frühlingsmorgen. Ich versprach ihr, im nächsten Jahr zurückzukehren und sie zu lehren, mit Drachen zu sprechen, wie es einst mein Lehrer mir gezeigt hatte. Ich zeigte ihr, welches mandra sie üben musste, damit dies Erfolg haben könnte.
Wir begegnete uns im nächsten Jahr und sie war bereit. Zwar wirkte ihre taubra etwas anders als das mandra der fey, aber es reichte aus, um ihr die Sprache der drazâ zu zeigen. Wir trafen uns einige Jahre wieder und sie übte eifrig, schon dem badoc nahe, das ihr Rosenohren an Euch habt. Schon drei Jahre später, war sie in der Lage, mir Begriffe der drazâ zu erläutern, die mir unbekannt waren.
IV. salaza
Einige Sommer später kam Dramina nicht mehr zu den Treffen. Ihre Lehrer sagten, sie hätte ihre Ausbildung beendet und wäre auf Reisen gegangen, um ihre Forschungen zu vertiefen. Ein mha – ein Traum – überkam mich und ich gelangte zu der Einsicht, dass sie, trotz ihrer Jugend, darauf aus war, sich einem drazâ gegenüber zu stellen. Ich vermittelte ihr zwar die Grundlagen, um mit diesen Wesen zu sprechen, doch ob ein drazâ ihr überhaupt zuhören wird ist eine andere Sache. Ich verabschiedete mich von meiner Sippe, versprach, zurückzukehren und machte mich auf die Suche.
Nun suche ich diese junge „Magierin“, um sie davor zu bewahren, eine Dummheit zu begehen und ihr junges Leben zu früh zu verwirken…
Was sagst Du? Eine solche Frau ist hier durch euren Ort gereist? Nur vor drei Tagen? In diese Richtung? A’ndhin erin! Ich muss nun weiter….