I. Geburt und Familia
Vor 28 Götterläufen wurde ich im Hesinde in der schönen Stadt Punin im Herzen Almadas geboren. Mein Vater war Maquedar Morenyaz, ein Bühnenarbeiter an der „Yaquibühne“, dem Commoedianten-Haus im Theaterviertel der Stadt und meine Mutter war Vinyaza Desidera Morenyaz, eine Schauspielerin in eben jenem Theater. Ich habe keine Brüder oder Schwestern und sollte das einzige Kind meiner Eltern bleiben, was in Bezug auf mein weiteres Leben großes Unglück bei meiner Familia hervorruft, aber dazu später mehr.
Aus diesem Grund wurde das Theaterviertel Punins auch zu meiner Heimat und während meine Eltern arbeiteten, erkundete ich die Kammern der „Yaquirbühne“ schon im jungen Alter. Ich lernte den berühmten Schauspieler und Heldendarsteller Omer Shadif kennen und zum elfischen Intendanten der „Yaquirbühne“, Maestro Regentau, schaute ich ehrfurchtsvoll auf.
II. Erkenntnis und Ausbildung einer magischen Gabe
Kurz nach meinen 12. Tsatag behauptete Maestro Regentau, bei mir eine magische Begabung erkennen zu können. Meine Eltern brachten mich zur Academia Arcomagica Scholaque Arcania Puniniensis, um dies zu überprüfen, damit ich vielleicht eine Ausbildung zum Magier erhalten könne. Die dortigen gelehrten Herren bescheinigten mir zwar eine magische Begabung, hielten aber fest, dass diese zu schwach ausgeprägt sei, als dass ich die hohe Kunst der Gildenmagie hätte erlernen können.
Oh, wenn mich doch nur Senora Methelessea ya Comari untersucht hätte. Vielleicht hätte sie meine illusionistische Begabung erkannt, mich gefördert und vielleicht wäre mein Leben anders verlaufen.
Folglich wurde ich in der Yaquirbühne vom dortigen Theaterzauberer Lumino Misterio Mirador ausgebildet, der mir die Kunst der Illusionistik, einige alchimistische Grundlagen und die Schauspielkunst beibrachte.
III. Bühnenzauberei und Kunst
In den folgenden Jahren arbeitete ich bei der Yaquirbühne als Theaterzauberer und nahm schließlich die Position des alternden Lumino als Theaterzauberer ein. Doch wollte ich nicht nur im Hintergrund für anspruchsvolle Effekte sorgen, ich wollte selbst schauspielern und mein eigenes Stück schreiben. Dabei wollte ich nicht die bei der Yaquirbühne übliche Commoedia sondern viel lieber Dramen und Heldensagen aufführen.
Mein erstes Stück handelte von der Wiederkehr Borbarads und den Sieben Gezeichneten, doch Maestro Regentau fand, dass dies eine zu anspruchsvolle Kost sei, insbesondere, da auch viele Veteranen des Krieges gegen den Sphärenschänder die Yaquirbühne besuchten und diese sicherlich nicht gewillt seien, an ihre traumatischen Erlebnisse erinnert zu werden. Also wurde mein Stück niemals aufgeführt.
Weitere Jahre arbeitete ich nach diesem Rückschlag und verbrachte meine freie Zeit mit dem Entwurf eines neuen Dramas, das mir zweifelhaften Ruhm einbringen sollte.
IV. Ein tiefer Fall und beginnende Reisen
Schließlich war es soweit, mein Drama „Los Muertos“ wurde von Maestro Regentau abgesegnet und aufgeführt, wobei ich selbst eine der Hauptrollen übernahm. Es handelte von Vampiren, die im Dienste der Boron-Kirche nur Blut von Freiwilligen tranken und einen Kampf gegen dunkle Mächte führten.
Boron möge mir verzeihen, wenn ich einen Frevel begangen habe, denn zumindest einige der höheren Geweihten des örtlichen Boron-Tempels, der ja zugleich der Haupttempel der Boron-Kriche ist, waren zutiefst empört und beschuldigten mich der Ketzerei. Mein Stück wurde nur ein einziges Mal aufgeführt und ich musste mir Gelder leihen, um einen Rechtsbeistand zu bezahlen, damit ich mich angemessen gegen die Anklage verteidigen konnte.
Schließlich wurde mir ein rechter Götterglaube zugestanden, aber ich verlor Arbeit und Ruf in Punin und Almada, worauf ich Stadt und Land verließ, um anderen Ortes ein Glück zu suchen.