Das Wesen der Elfen in Bezug auf Madas Frevel – eine Theorie

Werte Collegae,

vor Kurzem hielt ich die Bücher Aldarin aus dem Faedhari, dem Geschichtsbuch der Elfen, in den Händen und schon bei den ersten Kapiteln kamen mir einige Ideen, über die ich ein wenig contemplieren möchte. Vielen ist die Legende der Mada bekannt und wie sie durch ihr Opfer die Kraft freisetzte. Doch dieses gar weltenerschütternde Ereignis hat seine Spuren in den Legenden vieler Völker hinterlassen. Doch gar höchst interessant ist jene Geschichte, die die Elfen über ihre träumende Madaya erzählen. Den Legenden zufolge hat Madaya die Welt für die Elfen erträumt. Zugleich hat eben jenesWesen die Kraft in den Legenden der meisten uns bekannten Menschenvölker freigesetzt, indem sie den Elementarherren der Kraft seines Fokus beraubte und dessen Zitadelle zerstörte.

Zum einen verfügen wir also über eine Legende, dass die Elfen – und ihre Welt jenseits des Lichts aus dem sie getreten sind – also von Madaya erträumt wurden und werden, zum anderen gibt es Legenden, dass Mada die Kraft freisetzte. Was sagt uns dies nun über die Elfen, die ja hinlänglich ob ihrer angeborenen Nähe zur Kraft bekannt sind?
Ich möchte hierzu einige Thesen und Fragen in den gedanklichen Raum werfen, bevor hier eine hinlänglich vernünftige Theorie formuliert werden kann.

1. Was mag wohl mit den elementaren Wesen, in exemplum den Dschinnen, geschehen, wenn ihr elementarer Fokus, ergo die Zitadelle ihres Elementes zerstört wird? Werden sie vergehen oder zu etwas anderem?
2. Gerade im tulamidischen Raum, der sich durch langjährige Kontakte zu Dschinnen auszeichnet, werden Elfen ob ihrer Gestalt häufig mit Dschinnen verwechselt und der Aberglaube bringt das simple Volk dazu, Elfen – die in diesem Kulturkreis ansonsten eher unbekannt sind – Wünsche abzuverlangen, wie dies in den Geschichten über Dschinne verbreitet wird.
3. Was ist das Licht aus dem die ersten Elfen traten? Sie selbst mögen es Licht und Traum nennen, doch ist niemand Lebendes bekannt, der hier ein gesichertes Wissen zutage fördern könnte.
4. Woher mag die Nähe zur astralen Kraft stammen, über die alle Elfenvölker in so starkem Maße verfügen, dass selbst nicht reinblütige Abkömmlinge ebenfalls über die Gabe verfügen, die astralen Kräfte in gewissem Maße zu lenken?
5. Eine zu große Nähe zur Wirklichkeit, zur fleischlichen Existenz, gilt den meisten Elfen immer noch als schlecht, was sie in dem nicht wirklich adäquat zu übersetzenden Begriff badoc ausdrücken.

Ergo möchte ich folgende Hypothese formulieren, über die in den folgenden Jahren durchaus kritisch disputiert werden darf:

Die Elfen sind die fleischgewordenen Dschinne des siebten Elementes – der Kraft. Das Licht, aus dem sie traten  war das Element der Kraft. Durch das Ereignis, was in unserem Kulturkreis hinlänglich als Madas Frevel bekannt ist, konnten sie nicht länger ein Leben in ihrem Element führen. Um zu überleben, mussten sie sich anpassen und wurden zu fleischlichen Wesen, die sich in der Wirklichkeit manifestieren mussten. Als ehemalige Dschinne des Heptelementes tragen sie weiterhin eine große Nähe zu diesem – man muss wohl konstituieren – ehemaligen Element und sind von diese Essenz der Kraft durchströmt. Durch ihr Eintreten in die Wirklichkeit und die Bindung an das Fleischliche ging jedoch ihr Einklang mit der Welt und somit ein große Teil ihres Wissen verloren. Im Verlauf der Äonen ging vielleicht auch das Wissen um ihre wahre Herkunft in den Nebeln der Legenden verloren.

Zudem möchte ich zu diesem Thema auf die Legenden um den Dunklen Brunnen eingehen. Für jene unter uns, die sich dieser Legende nicht bewusst sind, möchte ich diese kurz zusammenfassen: In den Tiefen des Neunaugensees soll eine Quelle gelegen sein, deren Wasser reine Astrale Kraft sei. Die von dort ausgehenden astralen Fluenzen sind probabel auch der Ursprung der uns allen vertrauten, Kraftspendenden Pflanze, die gemeinhin als Kairan bekannt ist. Daher ist zu vermuten, dass die gesamte Gegend um das uns als Salamandersteine bekannte Gebiet von enormer Kraft perfluktuiert ist. Hier soll ja auch der Ursprung der Elfen sein, die Grenze zu jener Lichtwelt, aus der sie einst traten. Meine Hypothese lautet, dass hier Überreste der von Mada zerstörten Zitadelle der Kraft liegen, was wiederum für die obige Theorie spräche.

– aus einem Vortrag zum Wesen der Elfen
von
Adeptus Gaius Sapiento Alaga